Initiative Pflege-Digitalisierung

Deutschlands Pflege braucht:

Forderung 8: Förderung der Vermittlung digitaler Kompetenzen an digital benachteiligte Menschen

„Die Initiative Pflege-Digitalisierung fordert die Förderung der Vermittlung digitaler Kompetenzen an digital benachteiligte Menschen durch Angehörige aller Sozialberufe.“

Initiative Pflege-Digitalisierung

Diese Forderung wird ideell unterstützt von:

„Digitale Teilhabe setzt digitale Bildung voraus. Eine selbstbestimmte Nutzung der digitalen Möglichkeiten funktioniert nur dann, wenn grundlegende Kompetenzen im Umgang mit der Technik und den Medien erworben wurden. Das PIKSL-Netzwerk etabliert hierfür einen inklusiven Ansatz. Solche Initiativen müssen regelfinanziert werden.“
Dr. Christian Geyer, Fachlicher Vorstand im Bathildisheim e. V.

Gerade im Jahr 2020 zeigten sich die Versäumnisse der vergangenen Jahre deutlich. Digitalisierungsstrategien wurden in der Vergangenheit für die Anfangs- und Endgenerationen mit zu wenig Aufwand verfolgt. Ob Kindergarten- und Schulsysteme oder unterstützungsbedürftige Personen im Alter – ein Leben ohne digitale Fähigkeiten und Equipment führt sehr schnell zu Vernachlässigung, Isolation und Entfremdung. Andere Länder waren vorbereitet – das sollte uns Vorbild sein, mehr Kraft und Geld in die Vermittlung digitaler Kompetenzen zu setzen. Dafür brauchen wir keinen neuen Beruf – sondern Empowerment derer, die sich bereits heute analog um soziale Inklusion kümmern.“
Sabine L. Distler, Geschäftsführerin Curatorium Altern gestalten gGmbH

„Durch die Vermittlung digitaler Kompetenzen an Kunden aus dem Sozial- und Gesundheitswesen kann deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gefördert werden. Dies unterstützen wir ausdrücklich. Angehörige der Sozialberufe können hierbei eine wichtige Rolle spielen. Dies setzt jedoch voraus, dass die Betreffenden selbst digital affin sind und über die entsprechenden Kompetenzen verfügen. Und dass zuvor ein gesetzlicher Rahmen geschaffen und die Frage der Refinanzierung geregelt wird.“
Thomas Mähnert, Bundesvorstand Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.

„Digitale Kompetenz ist elementar für die tatsächliche Nutzung digitaler Medien und somit eine Voraussetzung für die digitale Teilhabe. Diese spielt auch bei der Gesundheit eine große Rolle, denn ein soziales Miteinander ist wichtig für das individuelle Wohlbefinden und damit nur förderlich für die Gesundheit. Gerade im Jahr 2020 hat sich gezeigt, wie wichtig digitale Teilhabe sein kann. Vor allem Ältere wurden regelrecht abgehängt, wenn sie keine digitalen Medien nutzen konnten, was wiederum häufig Einsamkeit zur Folge hatte – ein ungewollter Kreislauf beginnt. Daher unterstützen wir ausdrücklich die Forderung zur Förderung der Vermittlung digitaler Kompetenzen. Neben der Notwendigkeit entsprechender Infrastruktur muss Älteren die Möglichkeit gegeben werden, sich digital fit zu halten.“

Unterstützt durch die Lösungs-Partner:

„Digitalisierung kann nur gelingen, wenn wir die Potentiale und Funktionsweise neuer Technologien besser verständlich machen und erklären: den Pflegekräften, Auszubildenden, Ehrenamtlichen, Angehörigen und den betreuten Menschen selbst. Wir brauchen sichere und datenschutzkonforme Lösungen, die nicht als Bedrohung verstanden werden, sondern dem Wohle der Menschen als Werkzeug dienen. Ein kritisches Verständnis von Technik und ihrer Entwicklung muss fest in der Ausbildung und als Teil lebenslangen Lernens für alle Beteiligten verankert werden.“
Thomas Althammer, Geschäftsführer Althammer & Kill GmbH & Co. KG

„Um Leistungsberechtigten eine „echte“ Teilhabe zu ermöglichen sind Aufklärung und digitale Kompetenzen auf Seiten der Leistungsberechtigten wie auch der Leistungserbringenden unabdingbar. Dazu braucht es gut geschultes (Pflege-) Personal, Angehörige, gesetzliche Betreuer*innen und Sachverständige an Ämtern.
Mit dem Teil-Habe-Plan (THP), einem Konzept für ressourcenorientierte und partizipative Bedarfsermittlung, setzen wir uns aktiv für eine Teilhabe-Kultur ein.“
Alicia Sailer, Inhaberin Innovation eEmpower, www.innovation-eempower.com


„Die Digitalisierung der Pflege und in der Pflege gewinnt zunehmend an Fahrt. Mit dem Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege wurden wichtige Rahmenbedingungen geschaffen und der Startschuss für Digitale Pflegeanwendungen gegeben. Digitale Anwendungen sollen Pflegekräfte in administrativen und organisatorischen Belangen entlasten, sie bei körperlich belastenden Tätigkeiten am Patienten unterstützen, ihnen vor allem mehr Zeit für den persönlichen Kontakt mit den zu Pflegenden geben. Kaum Beachtung erhält jedoch, dass Pflegekräfte ganz persönlich von dem Einsatz mobiler Anwendungen profitieren können.“
Thomas Neldner, Geschäftsbereichsleiter Pflege und Gesundheitspolitik, Lifebonus Gesundheitsmanagement GmbH