Initiative Pflege-Digitalisierung

Deutschlands Sozialwirtschaft braucht:

Forderung 4: IT-Investitionen als eigenen Kostenblock

„Die Initiative fordert die separate Berücksichtigung von IT-Investitionen und IT-Betriebskosten in den (Selbst-)Kostenkalkulationen von Pflege-, Behinderten- und Jugendhilfe-Einrichtungen.“

Initiative Pflege-Digitalisierung

Diese Forderung wird ideell unterstützt von:

„Die Berücksichtigung von IT-Investitionen und -Betriebskosten sind für eine sichere Pflege und Betreuung  absolut unerlässlich, da Verfügbarkeit im Zugriff auf die Daten für Pflege- und Betreuungskräfte ein kritischer Faktor zur Erbringung ihrer Leistung ist.
      Sozialunternehmen betreiben zeitkritische Anwendungen für i. S. des BSI Grundschutzes wesentliche Pflege- und Betreuungsprozesse, sowie für relevante Unterstützungsprozesse wie bspw. Speiseversorgung, für die erhebliche Investitionen notwendig sind. Diese IT Investitionen werden heute von Kostenträgern nicht als Bestandteil der Kostenkalkulationen berücksichtigt und sind damit maßgeblich als Hindernisse in der Transformation der Pflege durch Digitalisierung zu nennen.“
Gerburg Joss-Braun, Leitung Funktionsbereich IT, Die Zieglerschen – Süd – gemeinnützige GmbH

„Eine moderne und zuverlässige IT-Infrastruktur und eine gut abgestimmte Software sind heute unabdingbare Voraussetzungen für attraktive Arbeitsplätze, effiziente Dokumentationen und schlanke Abrechnungsverfahren und ermöglichen so gute menschennahe Pflegeprozesse und Zeit für die unmittelbare Arbeit mit unseren Bewohner*innen und Gästen. Die dafür nötigen Ausgaben müssen zukünftig stärker und angemessener in den Investkostensätzen für die Pflegeeinrichtungen Berücksichtigung finden.“
Markus Hansen, Geschäftsführer Caritas Altenhilfe St. Martin Rheinhessen gGmbH

„Die Digitalisierung bietet auch Pflege-, Behinderten- und Jugendhilfe-Einrichtungen zahlreiche Vorteile. Die digitalen Innovationen können das Personal entlasten und so dazu beitragen, dass mehr Zeit für die eigentliche pflegerische Tätigkeit und Betreuung bleibt. Weil es dafür ausreichend finanzielle Mittel braucht, benötigen wir Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, IT-Investitionen und – Betriebskosten in unseren (Selbst-)Kostenkalkulationen berücksichtigen zu können. Es kommt allen zugute.“
Brigitte Beißer, Vorständin Finanzen, Diakonie Fürth e. V.

„Zu einer modernen Pflege gehört heute die Digitalisierung einfach dazu. Ob beim Kunden direkt vor Ort oder in der Weiterverarbeitung in der Verwaltung, ein schneller und möglichst vernetzter Zugriff auf alle relevanten Informationen ist unabdingbar. Das Einrichten und Betreiben des digitalisierten Pflegeprozesses ist ein enormer Aufwand in Zeit und Geld. Dies kann man als Pflegeeinrichtung selten allein stemmen. Damit Pflegeanbieter modern und zeitgemäß agieren können, sollten die IT-Ausgaben daher gesondert berücksichtigt werden.“
Michael Kröger, Vorstand, Hospital zum Heiligen Geist

„Die Finanzierungssysteme der Pflegeversicherung stammen aus einer analogen Zeit. Nur der direkte, persönliche 1:1 Kontakt wird bei den Vergütungen anerkannt. Dabei zeigen viele erprobte Lösungen, dass es wirkungsvolle digital-virtuelle Betreuungslösungen gibt. Sie kommen nur nicht in den Markt, da der Kunden bisher dafür aus eigener Tasche bezahlen muss. Kommt die Pflege- oder Betreuungskraft zu ihm, zahlt die Pflegeversicherung. Da virtuelle Lösungen mehr Leistungen bei gleichen Kosten ermöglichen, müssen die Finanzierungssystematiken der sozialen Sicherungssyteme, und damit auch der Pflegeversicherung, neu ausgestaltet werden.“
Thomas Eisenreich, Vorstand, Bundesverband der Betreuungsdienste e. V.

„Bisher gehen die Aufwendungen für IT-Investitionen bei Pflegesatzverhandlungen in Hessen in der Kostenart „Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen“ pauschal unter und werden nicht separat dargestellt.
Um die steigenden Aufwendungen im Bereich der IT transparenter aufzeigen zu können, ist ein separater Kostenblock erforderlich.
Dadurch könnten sämtliche Aufwendungen einschließlich neuer assistiver Apps oder digitaler Bildung von Mitarbeitern (e-Learning) realistisch ausgewiesen werden. Somit ließen sich diese Kosten im Pflegesatz angemessen berücksichtigen und refinanzieren.“
Michael Schmidt, Geschäftsfürer,
AWO gemeinnützige Gesellschaft für soziale Einrichtungen und Dienste in Nordhessen mbH

„Die Investition in eine starke und stabile IT-Infrastruktur ist für Träger sozialer Dienstleistungen unerlässlich. Nur so können die hohen Anforderungen der unterschiedlichen Stakeholder als auch die eigenen Anforderungen erfüllt werden. Durch den Einsatz entsprechender Soft- und Hardwarelösungen bietet sich die Chance das Personal zu unterstützen, sodass die KollegInnen wieder mehr Zeit für die Pflege und Betreuung der BewohnerInnen haben. Leider werden diese Investitionen nicht oder nur bedingt durch die Kostenträger als notwendig erachtet und refinanziert. Eine Anerkennung und Refinanzierung innerhalb eines eigenen Kostenblocks ist zwingende Voraussetzung, um auch zukünftig am Markt Leistungen mit höchstmöglichen Qualitätsstandard anbieten zu können.“
Stefan Kröger, Geschäftsführer Rostocker Heimstiftung – Stiftung Bürgerlichen Rechts

Unterstützt durch die Lösungs-Partner:

„Die Digitalisierung in der Sozialwirtschaft kann viel Gutes bewirken. Dazu müssen Investitionsförderung und Betriebskostenrefinanzierung systemisch verankert werden, um eine langfristige Planungsgrundlage zu bilden und Fehlinvestitionen zu vermeiden. IT-Investitionen ohne Wartung sind wie ein Auto ohne Geld für neue Bremsbelege. Teuer, aber völlig nutzlos. Und wenn man es doch nutzt: brandgefährlich.“
Karsten Glied, Geschäftsführer, Techniklotsen GmbH

„Bereits zu meiner Zeit in verantwortlichen Positionen sowohl in Bereichen der Eingliederungshilfe als auch der Altenhilfe habe ich erlebt, dass Innovationen und bessere Abläufe nicht umsetzbar waren, weil sie nicht refinanziert wurden. Dieses ist ein großes Hemmnis bei der Modernisierung aller sozialen Dienstleistungen. Einerseits fordern wir mit Recht Entlastung für die Mitarbeitenden und andererseits werden hierfür aber Mittel nicht nachhaltig zur Verfügung gestellt. Dieses Dilemma gilt es aufzulösen zum Wohle aller – vor allem der Mitarbeitenden.“
Hartmut Clausen, Geschäftsführer myneva – eine Marke der Omneva Group GmbH

Pflege ist und bleibt eine menschliche Dienstleistung. Und anders als es manchmal angenommen wird, will die Digitalisierung diese Menschlichkeit nicht ersetzen, sondern sie wieder mehr in den Fokus rücken. Digitalisierung muss fester Bestandteil der Budgetplanung werden und als separater Kostenblock berücksichtigt sein. Nur so gibt man Einrichtungen die nötige Freiheit und das Vertrauen, digitalen Lösungen eine Chance zu geben.
Jasper Böckel, Geschäftsführer Myosotis GmbH

Eine moderne IT-Infrastruktur ermöglicht die Entwicklung von digitalen Lösungen wie Apps, die die Pflegebranche nachhaltig unterstützen. Die Entwicklung wird dabei häufig von veralteter IT-Infrastruktur gebremst oder sogar verhindert. Wir denken, dass ein separater Kostenblock für Investitionen in die IT-Infrastruktur die Digitalisierung in der Pflegebranche enorm beschleunigen kann, damit die Pflegebranche heute und in Zukunft von all den Vorteilen profitieren kann, die durch die Digitalisierung möglich wären.
Christian Kind, Geschäftsführer nevisQ GmbH

Investitionen in IT-Infrastruktur sind die Basis für die Digitalisierung von Prozessen – aber auch mit hohen Kosten verbunden. Diese notwendigen Investitionen müssen mit Bedacht getätigt werden, um eine zukunftsfähige Plattform zur Digitalisierung zu generieren. So wird und bleibt man innovativ und kommt auch in der Pflege einen Schritt näher an die moderne Arbeitswelt. Wir sind der Meinung, dass Investitionen, die in eine moderne IT-Infrastruktur fließen, der Pflegebranche weiterhelfen – und damit auch allen beteiligten Menschen.wären.
Christian Krug, Geschäftsführer VINTIN Services GmbH